E-ASAP (EUMETNET - Automated Shipboard Aerological Programme) ist ein Gemeinschaftsprogramm der europäischen Wetterdienste zur Koordinierung von Wetterballonstarts (Radiosondierungen) im Nordatlantik. Die Ballonstarts werden überwiegend von den Seeleuten der beteiligten Handelsschiffe durchgeführt.

Vertikalprofile von Luftdruck, Temperatur, Feuchte und Wind bilden die Grundlage für die numerische Wettervorhersage. Ergänzend zu den aerologischen Landstationen werden im Nordatlantik Wetterballonstarts an Bord von Handelsschiffen durchgeführt. Im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsprogrammes E-ASAP ist der Deutsche Wetterdienst seit 2003 für die Koordinierung dieser sogenannten ASAP (Automated Shipboard Aerological Programme) Stationen verantwortlich.

Aufgabe von E-ASAP ist nicht nur die Koordinierung bestehender nationaler Stationen, sondern auch die Erweiterung durch neue, gemeinschaftlich beschaffte Stationen. Da die Stationen in der Regel auf Handelsschiffen im Liniendienst zwischen Nordamerika und Europa betrieben und die Ballonstarts an Bord von den Seeleuten durchgeführt werden, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schiffsbesatzungen, Schiffsmanagern, Werften, Hafenbetrieben etc. erforderlich.

Wir unterstützen den Deutschen Wetterdienst bereits seit 2003 bei der Wahrnehmung der Managementaufgaben. Unsere Tätigkeiten umfassen im Wesentlichen:

  • Koordinierung der technischen Betreuung und Monitoring der Arbeiten an Bord,
  • Erarbeitung von technischen Lösungen,
  • Kommunikation mit Schiffsgesellschaften, Reparaturbetrieben und Zulieferern in Deutschland, Europa und Nordamerika,
  • Erstellung von Berichten und Präsentationen auf internationalen Meetings sowie bilaterale Verhandlungen mit internationalen Wetterdiensten und Unternehmen,
  • Maßnahmen zur Einhaltung der fachlichen Vorgaben,
  • Überwachung und effiziente Verwendung des verfügbaren Budgets.

Eine besondere Herausforderung bildet die Dynamik des Seetransportgeschäftes. Schiffe, die über einen längeren Zeitraum die gleiche Route im Nordatlantik bedienen, können kurzfristig in andere Seegebiete wie z. B. in den Pazifik verlegt werden. In diesen Fällen müssen nicht nur die ASAP-Stationen kurzfristig deinstalliert, sondern auch Ersatzschiffe gefunden werden.